winzige Abweichung

Als ich um kurz vor acht die Balkontür öffne und einen Schritt nach draußen trete, um die kühle Luft ins Zimmer zu lassen, läuft unten an der Kreuzung das junge Paar entlang, das mir schon gestern auf meinem Morgengang begegnet ist. Ein Mann und eine Frau, vielleicht Mitte, Ende Dreißig. Sie fielen mir auf, weil sie so gleich aussahen: zwei schmale Menschen in dicken, schwarzen Daunenmänteln (halblang) über schwarzen Jogginghosen mit schwarzen Wollmützen auf dem Kopf und hellen Sneakers an den Füßen. Um den Körper gehängt, in völliger Symmetrie, eine Tasche aus festem Baumwollstoff, beide das gleiche Modell, sie in Zartrosa, er in hellem Blaugrau. Die Farbe war der einzige Unterschied zwischen den beiden. Und dass die Frau zusätzlich einen winzigen Korb am Unterarm trug, darin eine kleine Trinkflasche und zwei Sandwiches.

Heute sind sie genau so unterwegs: schwarze Kleidung, weiße Turnschuhe, die Geschwistertaschen, das Körbchen. Zwei Menschen wie aus dem Katalog, auf dem Weg zur Arbeit oder zum Sport.

Reif

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